Wer war Jakob Lorber?

In der  unteren Steiermark, die heute zu Slowenien gehört, wurde Jakob Lorber am 22. Juli 1800 geboren. Er wuchs er in einem armen, jedoch für Kunst und Religion offenen Haus in  ländlicher Umgebung heran. Von seinem Vater hatte er eine vielseitige musikalische Begabung geerbt und erhielt er auch die erste Ausbildung im Geige-, Klavier- und Orgelspiel. Und als Jakob dann das Gymnasium in Marburg an der Drau besuchte, verdiente er sich die nötigen Mittel dazu bereits als Organist in einer der Stadtkirchen. Sein Diplom als Hauptschullehrer erwarb er 1829 in Graz, der steiermärkischen Landeshauptstadt, wo er aber keine entsprechende Anstellung fand, so dass er weiterhin intensive Musikstudien betrieb, komponierte, Gesangs- und Violin-Unterricht gab und gelegentlich auch öffentliche Konzerte.
Während dieser Jahre schlug Jakob Lorber, seiner Neigung zu geistiger Vertiefung folgend, den „Weg nach innen“ ein und las u.a. Justinus Kerner, Jung-Stilling, Swedenborg, Jakob Böhme und Johann Tennhardt. Als ihm, der trotz seiner vielen Fähigkeiten doch nur von der Hand in den Mund lebte, endlich eine feste Kapellmeisterstelle an der Oper in Triest angeboten wurde und er bereits mit Reisevorbereitungen befasst war, hörte er an der Stelle seines Herzens deutlich eine Stimme, die ihm befahl: „Steh auf, nimm deinen Griffel und schreibe!“ Er ließ seine Reisevorbereitungen im Stich, setzte sich und schrieb gehorsam, was ihm die geheimnisvolle Stimme nun diktierte. Es war die Einleitung zu seinem ersten Werk „Die Haushaltung Gottes“: „So spricht der Herr für jedermann, und das ist wahr und getreu und gewiß: Wer mit Mir reden will, der komme zu Mir und Ich werde ihm die Antwort in sein Herz legen... .“
In dieser Stunde des ersten göttlichen Diktats brach das Unerwartete und Unerhörte in Jakob Lorbers Leben vehement herein. Während der nächsten 24 Jahre unterbrach er nur selten noch seine vom Verstand aus unbegreifliche Tätigkeit, schrieb fast täglich mehrere Stunden ununterbrochen, ohne in Büchern nachzuschlagen, und ohne die vielfachen Kenntnisse, die ihm durch das Innere Wort aus der Feder flossen. Sein Leben war einzig vom Gehorsam gegenüber dieser inneren Stimme erfüllt.
Man müsste in Superlativen sprechen, um auszudrücken, wer Jakob Lorber eigentlich war. Sieht man ihn als Literaten, dann übertrifft er alle Schriftsteller, Dichter und Denker aller Zeiten, denn wo gäbe es ein umfassenderes Wissen, eine tiefere Interpretation, eine genauere Kenntnis von geographischen, geschichtlichen, biologischen und naturwissenschaftlichen Gegebenheiten seit der Erschaffung des Kosmos als in seinen Werken, die 25 fünfhundertseitige Bände füllen, die kleineren Schriften nicht mitgerechnet. Nimmt man ihn als mediales Genie, so übertrifft er alle Eingeweihten, die wir kennen. Es gibt noch kein Wort für ihn, das ihn wirklich darstellen könnte, und wenn er sich selbst den „Schreibknecht Gottes“ nannte, so entspricht das nur seiner demütigen Selbsteinschätzung. Jakob Lorber starb am 24. August 1864; er hatte seinen Tod vorausgeschaut, seine Aufgabe war erfüllt.

Lorber's Werk  Offenbarung  Quelle: Lorber Verlag